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Fairer Handel - Weltlädeli

Fairer Handel

 

-Weltlädeli in Murg-

 

Die Gemeinde Murg ist als zweite Gemeinde Südbadens neben Freiburg im Januar 2014 mit dem Fairtrade-Zertifikat des Vereins Transfair ausgezeichnet worden. Eine Fairtrade-Gemeinde fördert aktiv den fairen Handel. Hierfür entwickelte die Gemeinde ein Netzwerk für fair gehandelte Produkte. Dabei nahmen einige Murger Einzelhändler fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment auf, allen voran das Murger Weltlädeli.

Die Definition des Fairen Handels (engl. Fair Trade) lautet nach der internationalen Dachorganisation des Fairen Handels FLO e.V., WFTO und EFTA wie folgt:

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.

Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für

benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.

Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit VerbraucherInnen) für die Unterstützung der ProduzentInnen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“

Ein Kriterium für fairen Handel ist der Fairtrade-Mindestpreis den die Erzeuger für ihre Produkte erhalten. Ausbeuterische Kinder- und Zwangsarbeit sind verboten.

Den Mindestpreis legt im Lebensmittelbereich der FLO e.V. fest und liegt über dem jeweiligen Weltmarktpreis. Der Produzent erhält dadurch ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel.

Zudem wird Wert auf partnerschaftliche Prinzipien wie z.B. langfristige und direkte Handelsbeziehungen Wert gelegt. Im Falle einer Notwendigkeit ist eine Anzahlung schon vor der Lieferung an die Genossenschaften möglich. Durch den Zusammenschluss in Genossenschaften hat der Produzent die Möglichkeit, seine Produkte zu vermarkten, sich fortzubilden und für sein Recht einzutreten.

Jede Produzentengruppe (Genossenschaften oder abhängig Beschäftigte) für fair gehandelte Produkte ist diesen internationalen Fair-Handels-Grundsätzen verpflichtet.

Einige Firmen vertreiben ausschließlich fair gehandelte Produkte. Dies sind Importfirmen wie die GEPA, EL PUENE, dwp oder BananaFair. Andere Importfirmen handeln nur einzelne Produkte ihres Sortiments fair. Diese Produkte dürfen sie als TransFair-Lizenznehmer mit dem Fairtrade-Siegel kennzeichnen.

 

 

Kakao

Die erste fair gehandelte Bio Schokolade in Deutschland wurde im Jahr 2000 hergestellt. GEPA ist heute Marktführer für bio und faire Schokolade. Die GEPA handelt derzeit für den Bezug von Kakao zu fairen Preisen mit acht Genossenschaften in sechs Ländern: Elfenbeinküste, Dominikanische Republik, Nicaragua, Kolumbien, Peru und Bolivien. Unabhängig des Weltmarktpreises zahlt der faire Handel einen Mindestpreis von 1.600 US-Dollar plus 150 US-Dollar Fair-Trade-Prämie pro Tonne Rohkakao an die Genossenschaften. Den Genossenschaften wird durch diesen Mindestpreis des fairen Handels ermöglicht, immer einen Preis an die Kakaobauern zu zahlen, der ihre Produktions- und Lebenserhaltungskosten abdeckt. Zusätzlich bleibt noch eine Reserve für Investitionen in Gemeinschaftsprojekte (z.B. Schul- und Weiterbildung oder Gesundheitsversorgung). Liegt der Fair-Trade-Mindestpreis unter dem Weltmarktpreis für Rohkakao, wird auch im Fairen Handel der höhere Preis zuzügliche der Fair-Trade-Prämie gezahlt.

 

Fußball

In der Region Sialkot in Pakistan werden nach Schätzungen  80 %  aller Fußbälle der Welt genäht. Dies geschieht meist unter ausbeuterischen und unfairen Arbeitsbedingungen.

Seit 1998 werden in den Dörfern der Region Sialkot in Pakistan von der Firma Talon, einem Handelspartner von Fairtrade, kleine Nähzentren eingerichtet. Es gibt auch Nähzentren, in denen ausschließlich Frauen arbeiten. In diesen Nähzentren verdienen die Näherinnen und Näher faire Löhne, die rund 50 Prozent über den industrieüblichen Löhnen liegen. Zudem sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die Fairtrade Fußbälle herstellen im Allgemeinen besser.

Es wurde eine Gesundheitsvorsorge für alle an der Ballherstellung Beteiligten und ihren Familien eingerichtet. Fairtrade vergibt auch Kleinkredite zur Existenzgründung. Somit sind die Produzenten in der Lage sich und ihre Familien selbst zu ernähren.

 

 

 

 


[1] Vgl. Gemeinde Murg, 2014, S. 9.

[2] Vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2014.

[3] Vgl. GEPA - The Fair Trade Company.

Fair_Trade_1
Fair_Trade_2
Fair_Trade_3